Vom 22. bis 24. November fanden wieder die Open Studios im Atelierfrankfurt statt. Hier stellte Martin Janssen in Kollaboration mit seinem Atelierpartner Girmachew Getnet eine kleine Auswahl seiner aktuellen Arbeiten aus.

Die Basis der ausgestellten Arbeiten ist die Schönheit der kargen hochalpinen Berglandschaft und die metaphysische und emotionale Wirkung, welche sie auf den Betrachter ausübt - besonders wenn er sich in stillem Austausch mit ihr befindet.

Die Darstellungen sind auf das Wesentliche reduziert - Fels und Schnee.

Und doch sind manche der Formen nicht immer klar definiert und lassen somit Raum für die Vorstellung des Betrachters. So wie es sich verhält, wenn man durch verschneite oder neblige Berglandschaften wandert. Das Auge wandert ebenfalls umher und sucht nach Grenzen. Wenn es diese nicht klar finden kann, legt der Geist sie selbst fest.

Die Arbeiten wurden inspiriert durch zahllose Exkursionen - sei es über wenige Tage in den Alpen, oder teils über mehrere Wochen in der Einsamkeit der tasmanischen Wildnis.

Einige der Haupteinflussgeber für die Herangehensweise waren Mitglieder der LandArt Bewegung, allen voran Richard Long. Die Arbeiten und Themen von Antony Gormley spielen ebenfalls eine große Rolle, da sie auf ihre Weise die sensitiven Grenzen zwischen unserem Geist und der Landschaft zu erkunden versuchen.

In seinem Buch  'Gehen in der Wüste' schildert der Kommunikationsdesigner Otl Aicher die Erfahrung des Wanderers, sich durch die Natur zu bewegen und berichtet über das Spiel der dabei entstehenden und vergehenden Gedanken. So verhält es sich auch beim Gehen durch verschneite Felslandschaften...

„die Wüste ist eine Denklandschaft. man geht nicht nur zwischen Dünen, man geht auch in seinem eigenen Denken umher, man macht Gedankengänge. im Gehen verändert sich die Landschaft von Bild zu Bild. es verändert sich der Gedankenhorizont. das Auge zieht es mal hier, mal dort hin, auch die Gedanken wildern umher. man wirft sie hinaus, als Entwürfe."